Pressemeldung zum Thema „Querspange Roßdorf“

09.04.2024

„Mit Verwunderung und einer gewissen Ratlosigkeit haben wir am vergangenen Wochenende einen Artikel im Hanauer Anzeiger zur Kenntnis genommen, nachdem die Prüfung, ob eine direkte Anbindung des „Pferdchenkreisels“ in Roßdorf an die B45 kommen könnte oder nicht, weitere zwei Jahre in Anspruch nehmen wird“, so der Ortsvorsitzende der Liberalen Bruchköbel, Philipp Rodi.

Vor dem Hintergrund, dass bereits 1½ Jahre ins Land gegangen sind, seit die Stadtverordnetenversammlung Ende 2022 den entsprechenden Beschluss gefasst hatte und die Daten des Vegetationsgutachtens bereits im Jahr 2023 erfasst wurden, ist dies, in den Augen der FDP Bruchköbel, in Summe eine viel zu lange Zeitspanne, die man Bürgerinnen und Bürgern nicht vernünftig vermitteln kann. Gerade in Zeiten, in denen die große Politik gerne von Bürokratieabbau, schlanker Verwaltung und schnelleren Verfahren dank Digitalisierung spricht, sind solche Zeithorizonte schon beinahe eine Bankrotterklärung des Landes Hessen.

War man mit Pressemeldungen im Spätsommer 2022, bezüglich der vom Land Hessen endlich priorisierten „Querspange Roßdorf“, wenig zurückhaltend, hört man von den zwei örtlichen Landtagsabgeordneten Schad und Reul seitdem nichts mehr über dieses Projekt. „Eine Intervention auf dieser Ebene hinsichtlich des schleppenden Verfahrensverlaufs wäre durchaus wünschenswert“, so die Fraktionsvorsitzende der FDP Bruchköbel, Katja Lauterbach.

Auch die Jungen Liberalen zeigen wenig Verständnis für die kaugummiartige Ausdehnung von Prüfverfahren. „Da können wir nur mit dem Kopf schütteln“, erklärt die JuLi Vorsitzende Lisa Marina Heck und wirft dabei die Frage in den Raum, ob sich die Landesregierung eigentlich dessen bewusst ist, welche Zeichen sie gerade für junge Menschen hier setzt, wenn schon einfache Prüfverfahren knapp 4 Jahre dauern? Auf wirkliches Verständnis bei der jüngeren Genration stößt so etwas nicht.

Der verkehrspolitische Sprecher der Bruchköbeler FDP Fraktion, Andreas Köbel, sieht nicht allein die übermäßig lange Prüfdauer kritisch. „Erst haben wir gute 20 Jahre gewartet, um überhaupt mal wieder etwas zu dem Thema aus Wiesbaden zu hören und jetzt dauert dort ein einfaches Prüfverfahren beinahe vier Jahre! Wenn sich aus den Prüfdaten ergibt, dass die Vorteile einer Querspange für unsere Bürgerinnen und Bürger tatsächlich überwiegen, fragen wir uns jetzt schon, wie lange dann eine Realisierung dauern wird. Fünf Jahre, 10 Jahre oder dürfen wir uns, für die nicht einmal 500 Meter Straße, dann auf Bauzeiten in Dimensionen des Tunnel Neuhof oder gar des Riederwald Tunnel einstellen?“

Einig sind sich Heck, Köbel, Lauterbach und Rodi auch in ihrer Bewertung, dass die Querspange, wenn sie denn kommen sollte, eine große Entlastung für die Bruchköbeler Innenstadt sein wird. In den üblichen Stoßzeiten sind Hammersbacher-, Bahnhof-, Mühlbach- und Friedrich-Ebert-Straße, aber auch der Innere Ring übermäßig stark vom Durchgangsverkehr belastet. Insgesamt würde eine Querspange aber nicht nur die Kernstadt entlasten, sondern auch den Anwohnern der Hanauer Straße im Ortsteil Roßdorf Entlastung bringen und ebenso den Anwohnern im Norden Bruchköbels, die durch eine Entlastung der Friedberger Landstraße vom Durchgangsverkehr, eine spürbare Verbesserung erfahren würden.
In Summe, so die feste Überzeugung der Liberalen, wird sich mit einer direkten Anbindung des „Pferdchenkreisels“ an die B45, ein spürbarer Rückgang des innerörtlichen Durchgangsverkehrs ergeben. Ein großer Teil des Verkehrs kann und wird so auf der B45 bleiben, an der neuen Querspange auf die L3195 auf- bzw. abfahren und so die vorgenannten Straßenzüge und Stadtgebiete meiden.

Dabei sind sich die Liberalen auch bewusst, dass des einen Freud, des andren Leid sein kann. Gerade vor diesem Hintergrund ist es der FDP Bruchköbel wichtig, dass eine solche Baumaßnahme mit entsprechenden Emissionsschutzmaßnahmen und ausreichend Abstand zur Wohnbebauung am südwestlichen Ende von Roßdorf realisiert wird.

„Wir sind uns einig, dass eine Querspange am Ende deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger entlastet, als belastet und die innerörtlichen Verkehrsflüsse deutlich anwohnerfreundlicher lenken würde. Davon sind wir bei solchen Planungsgeschwindigkeiten des Landes Hessen und von Hessen Mobil aber leider noch Lichtjahre entfernt.“, so der Ortsverbandsvorsitzende Philipp Rodi in seiner abschließenden Einschätzung.