Regionaltangente Ost via Bruchköbel

09.09.2024

– Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 17.09.2024 –

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Rötzler,

die Fraktionen von FDP, Bündnis90/Die Grünen und SPD stellen zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bruchköbel am 17. September 2024 folgenden gemeinsamen Antrag.

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat nimmt Verhandlungen mit der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig (KVG) und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit dem Ziel auf, die Führung der geplanten Regionaltangente Ost über Maintal Ost, Bruchköbel und Nidderau als eine weitere mögliche Variante zu prüfen. Alle Varianten sollen in einer Nutzen-Kosten-Abschätzung miteinander verglichen und abgewogen werden.

Weiterhin wirkt der Magistrat auf weitere relevante Stakeholder (Main-Kinzig-Kreis, benachbarte Kommunen, IHK Main-Kinzig etc.) ein, die zusätzliche Variantenprüfung einer Führung der Regionaltangente Ost wie zuvor beschrieben zu unterstützen.

Begründung:

Im April dieses Jahres präsentierte der RMV im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim seine favorisierte Trassenvariante für die sogenannte Regionaltangente Ost. Sie sollte von Frankfurt-Mainkur an Bergen-Enkheim vorbei zur Niddertalbahn zwischen Gronau und Niederdorfelden führen. So fände der Schienenring um Frankfurt seine Fortsetzung, der bereits mit der Regionaltangente West begonnen wurde. Zudem könnte das S-Bahnnetz in den Nordosten erweitert werden. Seit Bekanntwerden der Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung im Rahmen der Informationsveranstaltung nimmt der Widerstand gegen diese Variante einer neuen Schienenstrecke vor Ort weiter zu. Nach Presseberichten hat der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert bereits erklärt, dass er nicht mehr an die Umsetzung dieser Variante glaube. Der RMV ist nun aufgefordert, weitere vier bislang nicht vertieft untersuchte Varianten der RTO-Streckenführung zu prüfen und vorzustellen. Die Stadt Bruchköbel sollte diese Gelegenheit nutzen, sich für die Führung der Regionaltangente Ost über Bruchköbel als eine zusätzliche der nun zu prüfenden Varianten einzusetzen. Eine Führung etwa über Maintal Ost, Bruchköbel und Nidderau, zum Beispiel entlang der Autobahn bis zum Hanauer Kreuz und dann Richtung Bruchköbel verbunden, könnte machbar sein und ergäbe eine Win-win-Situation für den westlichen Main-Kinzig-Kreis und die gesamte Region:

  • Die Regionaltangente ließe sich auf diese Weise mit einem Minimum sowohl an Kosten als auch an Eingriffen für Mensch und Umwelt realisieren; was genau dem Prinzip der Regionaltangenten entspricht: Bestehende Strecken nutzen und nur kurze Verbindungsstücke neu errichten.
  • Bruchköbel bekäme die schon lange geforderte direkte Verbindung nach Frankfurt.
  • Mit einer entsprechenden Tangentialverbindung würde womöglich auch eine Bahnanbindung nach Erlensee attraktiver und somit realistischer.
  • Wenn dann noch der Bahnhof Nidderau zu einem echten Knotenpunkt mit Verzweigungen in alle Richtungen ausgebaut würde, entstünde im Ballungsraum nordöstlich von Frankfurt ein hochattraktives Nahverkehrssystem, mit dem die Mobilitätswende hier einen Riesenschritt vorankäme.