Sylvia Braun : Optimale Struktur für betreutes Wohnen in Bruchköbel nutzen – kein Schnellschußverkauf von wertvollem Grundstück
Hanau – Betreutes Wohnen in Bruchköbel ja, aber wie? Dazu hat sich Bürgermeisterin Sylvia Braun bei einem Gesprächstermin mit dem in Bruchköbel wohnenden Vorsitzenden des Stiftungsrates der renommierten Vereinte Martin Luther und Althanauer Hospital Stiftung Hanau (VMLS), Dr. Norbert Reichhold sowie dem Geschäftsführer der VMLS, Thorsten Hitzel, in Hanau zum Thema informiert.
„Mir ist es ein Anliegen, in Bruchköbel Angebote von betreutem Wohnen zu etablieren. Ich sehe einen großen Bedarf in Bruchköbel an Wohnungen, die Senioren Selbständigkeit bis ins hohe Alter, verbunden mit der Sicherheit einer Betreuungsmöglichkeit vor Ort, sowie einem Angebot an gesellschaftlichen Aktivitäten bieten. Und das in dem gewohnten Lebensumfeld wie bisher“, so Sylvia Braun.
Derzeit müssen Bruchköbeler Seniorinnen und Senioren für ein solches Angebot ihre vertraute Heimat verlassen und in Nachbarkommunen umsiedeln. Allein deswegen sei es notwendig, hier zukünftig in diesem Bereich für ein Angebot zu sorgen. Dazu möchte Sylvia Braun die bereits in Bruchköbel engagierten Altenhilfeeinrichtungen einerseits einbinden, sieht aber darüber hinaus einen Bedarf für eine komplett neue Angebotskonzeption einer solchen Einrichtung zum betreuten Wohnen, die genau diesen erheblichen Bedarf mitabdeckt.
Im Gespräch mit der VMLS-Leitung wurde schnell klar, dass eine Erweiterung eines bestehenden Altenhilfeangebotes der unkomplizierteste Weg für die Etablierung eines solchen Angebots für betreutes Wohnen darstellt, denn die Anbindung an ein bestehendes Haus mit bereits vorhandener Infrastruktur der Altenhilfe, wie zum Beispiel Möglichkeiten der Pflege sowie Angeboten von Mahlzeiten, ist optimal.
„Mit dem städtischen Gelände direkt neben der AWO in Bruchköbel haben wir ganz aktuell so eine Situation. Ein entsprechender Antrag des BBB, dieses Grundstück für betreutes Wohnen zu nutzen liegt ja seit einiger Zeit bereits im Ausschuss. Wir werden diesen Antrag unterstützen, sofern die Konzeption des betreuten Wohnens hier noch deutlicher definiert wird“, so Sylvia Braun. Und weiter: „Ich bin deswegen strikt gegen die vom Magistrat plötzlich vorgeschlagene Veräußerung des Grundstücks für sozialen Wohnungsbau, was schon für die nächste Stadtverordnetensitzung am kommenden Dienstag eingebracht wurde und offensichtlich ohne Rücksicht auf die noch nicht mal im Ausschuss behandelte Vorlage zum betreuten Wohnen.“
Bereits im Mai 19 wurde über dieses Projekt als Fakt in der Presse berichtet, ohne dass es dazu einen Beschluss im Parlament gegeben hätte. Eine Beratung im Ausschuss hat bisher nicht stattgefunden, dies sollte jetzt endlich mit der Verweisung der aktuellen Vorlage geschehen. Dabei setzt Sylvia Braun auf eine ergebnisoffene Diskussion und Entscheidung.
Natürlich ist auch der soziale Wohnungsbau ein brennendes Thema, aber ein derart kleinteiliges Projekt an dieser Stelle, die sich für den Zweck des betreuten Wohnens geradezu anbietet und ideal wäre, hält Sylvia Braun für eine falsche Entscheidung. „Die Koalition aus CDU und SPD hat in der Vergangenheit mehrfach und stetig die Chancen verpasst, etwas für den sozialen Wohnungsbau zu tun. Dass man ausgerechnet an dieser Stelle jetzt aktiv wird, zeugt von wenig Weitblick und konzeptionellem Detailwissen, sondern scheint eher ein Placebo für den Koalitionsfrieden in wahlkämpferischen Zeiten zu sein“, so Sylvia Braun abschließend.